Karte und Etappen – Kungsleden Schweden

Karte und Etappen – Kungsleden Schweden

Karte und Etappen – Kungsleden Schweden 600 338 Wanderblog

Mehr Infos zum Kungsleden in Schweden stecken in der open source Karte, z.B genaue Übernachtungsorte.

Gehe zurück und lese unsere Zusammenfassung.

Etappen unserer Tour Kungsleden, Schweden – Juli 2019

1 Abisko to Abiskojaure 13km
2 Abiskojaure to Alesjaure 22km
3 Alesjaure to Sälka 23km
4 Sälka to Teusajaure 29km
5 Teusajaure to Saltoluokta 14km
6 Saltoluokta to Skierffe (1179m) 36km
7 Skierffe to Fjällstation Jägge 20km
8 Jäggehütte to Kvikkjokk 26km
9 Kvikkjokk to Tsielekjakk hut 15km
10 Tsielekjakk hut to Tjäurakatan 30km
11 Tjäurakatan to Hostel Vuonatjviken 22km
12 Vuonatjviken to Jakkvikk 23km

Lese unsere Geschichte: Auf dem Kungsleden durch Schweden!

1 Abisko nach Abiskojaure (Zelten neben dem Weg) 13km

Mit dem Flugzeug von Amsterdam und einem Zwischenstopp in Stockholm reisten wir in das schwedische Lappland. Dieses liegt geografisch nördlich vom Polarkreis. Ankunft um 17:30 Uhr am Flughafen Kiruna. Leider gab es an dem Freitag keinen Bus mehr nach Abisko. Unser Ausgangspunkt für den King´s Trail. Deshalb sind wir mit dem Taxi zum Ausgangspunkt unserer Wanderung gefahren. Der freundliche Taxifahrer machte noch einen Zwischenstopp in einem Outdoor-Geschäft und Supermarkt in Kiruna. Somit waren wir voll ausgestattet. Wir fuhren weiter in Richtung Fjällstation Abisko. 2000 SEK (200 EUR) hat uns dieser Spaß gekostet. Dennoch hat es sich gelohnt, da wir eine Nacht im Hotel eingespart haben. Um19:30 haben wir endlich unsere Wanderung gestartet.

Die Wanderung beginnt!

An diesem schönen Abend waren es noch 14 km zu Fuß. Wir folgten einem breiten, ausgetretenen Weg in den ziemlich dichten Fjällwald. Das Gelände war größtenteils trocken, aber einige Abschnitte führten uns durch Feuchtgebiete und mussten auf Brettern überquert werden. Weiter in südlicher Richtung, über Hängebrücken mit dem Rauschen der Wassermassen einiger Stromschnellen des Flusses Kamajakka, gingen wir mit leichtem Anstieg den Kungsleden entlang. Der Birkenwald wurde weniger dicht und wir waren immer noch hier im Abisko-Nationalpark. Zelten ist im Nationalpark nicht gestattet. Nach dem Abiskojärvi-See waren wir mitten im schwedischen Naturerlebnis. Ein langer Tag und wir fanden um 22 Uhr den ersten schönen Platz für unser Zelt. Am späten Abend und immer noch so hell, Sommersonnenwende in Schweden.

At border of Abisko National Park.
Außerhalb des Abisko National Parks gegen zehn Uhr abends auf dem Kungsleden Schweden.

2 Abiskojaure nach Alesjaure (Zelten nahe der Hängebrücke) 22km

Mit unseren nützlichen Schlafmasken ruhten wir uns bis 10:00 Uhr morgends aus. Unser Nachtlager war 3 km hinter der Abiskojaure-Hütte. Hier gab es ein Schild “Bredskapminne”, einem Verteidigungssystem aus dem 2. Weltkrieg. Etwa 1 km nach der Grenze zum Nationalpark überquerten wir in schwindelerregenden Höhen den donnernden Gebirgsfluss Siellajohka. Dann, nach einem langen Aufstieg auf dem Fernwanderweg Kungsleden in Schweden, breitete sich das baumlose Hochgebirgsmassiv in seiner ganzen Pracht vor uns aus. Vorbei an den Weiden der Rentierherden gingen wir bequem durch ein beeindruckendes Panorama. Leider war das Wetter regnerisch!

Am Nachmittag erreichten wir das Ufer des Sees Alisjärvi. Ein See, den du auf zwei verschiedene Arten erkunden kannst. Wir wanderten mit dem Kungsleden zur Alesjaure-Hütte am Westufer. Den schnelleren Transport mit dem Motorboot haben wir nicht genutzt. Es regnete immer noch und wir hatten eine lange Pause in der Alesjaure Berghütte. Nach dieser Erholung mit einem heißen Getränk gingen wir weiter, während sich das Wetter änderte. Ein schöner Platz in der Nähe der Hängebrücke über den Fluss Bossusjakka war der richtige Ort für unsere zweite Nacht in unserem Zelt. Der Gletscherfluss rauschte den ganzen Tag in unseren Ohren.

3 Alesjaure nach Sälka (Zelten an der Hängebrücke) 23km

Am nächsten Morgen führte uns der Kungsleden stetig bergauf über eine Heidelandschaft. Wir durchrquerten mehrere male mit unseren Barfußschuhen eiskaltes Wasser der Nebenflüsse. Danach stiegen wir immer höher in Richtung Tjäktjapass. Der Kungsleden klettert hier über weite Kiesfelder bis zu seinem höchsten Punkt (1.150 m). Das Wetter wurde besser, aber der Regen der letzten Tage hatte seine Spuren hinterlassen, die alten Schneefelder machten es auch schwierig, weiterzukommen. Nach dem Aufstieg machten wir eine Pause in einer Notunterkunft. Dort oben auf dem Tjäktjapass ruhten wir ein wenig und aßen eine Kleinigkeit. Der Abstieg war auf den ersten Kilometern steil und rutschig. Im Anschluss kam die Sälka-Hütte in Sicht. Wir haben uns in dem kleinen Laden mit Süßigkeiten ausgestattet und hatten noch 3 km, um zur nächsten Hängebrücke zu wandern. Wir bauten unser Zelt am Flussufer auf und schliefen nach dieser Etappe sehr gut.

Near the Tjäktjapass.
Aufstieg zum Tjäktjapass.

4 Sälka nach Teusajaure (Wildzelten kurz vor der Station) 29km

Wundervoller Sonnenschein, um den Tag zu begrüßen. Von nun an wurde es einfacher, der Kungsleden ist breit und eben. Viele Kilometer folgten wir dem ausgedehnten Tal entlang des Flussufers durch eine wunderschöne Heidelandschaft. Eine Rentierherde überquerte den Fluss vor unseren Augen. Kurz vor der Singi-Hütte gibt es eine Abzweigung zum Berggipfel Kebnekaise. Wir haben den Aufstieg zum Gipfel aus Zeitgründen nicht unternommen. Ein Weggefährte erzählte später, dass dort noch sehr viel Schnee lag und die Sicht sehr eingeschränkt war.

Daher unser Tipp für den Kebnekaise: Plane zwei Tage extra ein und stell dich auf tiefe Schneefelder ein, auch im Hochsommer. Eine Zusatztour auf dem Kungsleden Schweden.

Für uns gab es eine Mittagspause an der Singi Fjällstation. Hinter der Singi Hütte führte uns der Kungsleden durch leicht hügeliges Gelände am Ufer des Tjäktjajakka entlang. Aufgrund der guten Wetterbedingungen hatten wir eine unglaublich schöne Aussicht. An den Überresten einer heruntergekommenen Wächterkote vorbei, dem Talverlauf folgend, erreichten wir nun die nördliche Baumgrenze und es begann der typische Fjäll-Birkenwald. An der Hütte Kaitumjaure mit einem kleinen Laden machten wir eine kurze Pause und gingen in die Abendsonne. Der Kungsleden-Weg beeindruckt mit dem Wildwasserlauf der Kaitumjakka, der fröhlich vor sich hin murmelt. Nach zahlreichen Stromschnellen und Wasserfällen stiegen wir auf das baumlose Muorkifjäll-Plateau.

Der steinige Weg ist gesäumt von Sümpfen und Teichen. Das Gelände wurde flacher und der Blick weitläufiger. Ein wunderschönes Panorama über das Kaitum-Tal. Auf dem Plateau war das Wandern einfach und nach einem sehr steilen Abstieg in Richtung Teusajaure bauten wir um 22:30 Uhr unser Zelt über der Bergstation auf. Ein sehr langer Wandertag auf dem Königsweg. Dieses ungewöhnliche Erlebnis der Mitternachtssonne hat uns so lange am Laufen gehalten.

Singi Fjällstation
Singi Fjällstation

5 Teusajaure nach Saltoluokta (Zeltplatz an der Station Saltoluokta) 14km

Dieser Tag begann mit einem Bootstransfer um 7 Uhr morgens. Der nette junge Hüttenwirt informierte uns über die mögliche und recht nützliche Mitgliedschaft im “SvenskaTuristföreningen” (für Paare 450 schwedische Kronen Jahresgebühr). Wir haben die Mitgliedschaft bezahlt. Die bequeme Überfahrt mit dem Motorboot dauerte nur 5 Minuten und kostete 100 SEK pro Person. Vom Steg am Südufer der Teusajaures führte der Kungsleden bergauf in einen dichten Birkenwald. Wir brauchten eine Stunde Anstieg, um die baumlose Heide zu erreichen. Nach 4 km erreichten wir eine neu gebaute Hängebrücke und die Route führte uns über den Sarekfjäll. Die Kungsleden Schweden leitet dich über Bretter, manchmal an isolierten Steinblöcken vorbei und über kleine Brücken. Wir genossen einen fantastischen Ausblick auf die nördlichen Berge.

Am Ende dieser Etappe gingen wir bergab durch einen Bergbirkenwald und erreichten mittags den Stausee Suorvajaure. Wir hielten an der Vakkotavare-Hütte. Dies ist die erste Unterbrechung des Fernwanderweges Kungsleden. Der King´s Trail setzt sich am Nordufer der Suorvajaure fort. Um an diesen Ort zu gelangen, musst du mit dem Bus fahren. Anschließend Transfer mit der Fähre MS Langas, die ca. 10 Minuten dauert und 140 SEK pro Person kostet. Sowohl im Bus als auch auf dem Schiff ist die Zahlung nur mit Kreditkarte möglich. Wir haben die charmante Fjällstation Saltoluokta genossen und unser Zelt auf dem Campingplatz mit Servicehaus (Kochmöglichkeit) und Sauna aufgeschlagen. Diese Annehmlichkeiten kosteten insgesamt 300 SEK.

Comfortable Fjällstation Saltoluokta
Komfortable Fjällstation Saltoluokta

6 Saltoluokta nach Skierffe (1179m) (Wildzelten auf dem Skierffe) 36km

Super erholt setzten wir unsere Wanderung fort, zunächst steil bergauf. Dementsprechend ändert sich die Vegetation von Nadel über Birkenwald bis hin zu Heidelbeerstrauchheide. Wir liefen auf dem Grat parallel zum Bach Autsutjjakka. Vorbei an einigen kleineren Bergseen und dem 979 m hohen Tjiark. Durch einen spärlichen Birkenwald steigen wir zum Ufer des Kaskajaure ab, einem Teil des Sees Sitojaure. Ankunftszeit 15:30 Uhr an der Berghütte. Diese Hütte liegt in der Nähe einer Sámi Familie. Wir hatten noch viel Zeit für ein warmes Essen in der Gemeinschaftsküche dieser sehr einfachen Fijällstation Sitojaure. Um 17.00 Uhr zurück zur Familie Sámi, die nicht nur den Bootsverkehr organisiert, sondern auch Lebensmittel verkauft. Die 4 km lange Überfahrt dauerte etwa 15 Minuten und kostete 300 SEK pro Person. Hier war nur Barzahlung möglich.

Am Südufer angekommen, waren wir bald nach einem Aufstieg am Kamm von Njunje. Ein wunderschöner Blick auf die weite Wasseroberfläche des Tjaktjajaure und im Norden mit Blick auf das Delta des Rapadal. Etwa 2 km vor der Aktsehütte zweigt der Kungsleden rechts in Richtung Skierffe (1179 m) ab. Eigentlich war dieser Aufstieg am nächsten Morgen geplant, aber hier waren so viele Mücken, wirklich ein echtes Entsetzen, dass wir am selben Tag die 7 km bis zum Gipfel gewandert sind. Es war genau die richtige Entscheidung! Die Anstrengungen des Tages waren vorbei und man erinnert sich an eine unglaublich schöne Erfahrung. Wir werden den Blick auf dieses Delta nie vergessen. Um 22:30 Uhr eine milde Mittsommernacht und ein spektakulärer Platz für unser Zelt mit Blick auf das Delta und die Berge des Sarek-Nationalparks.

Skierffe
Skierffe mit Blick auf das Delta des Rapadal.

7 Skierffe nach Schutzhütte Jägge (Zelten nahe der Jägge Hütte) 20km

Es fiel uns schwer, uns von diesem besonderen Ort zu verabschieden. Wir hatten Glück mit dem Wetter und der Aussicht auf die umliegenden Berge des Nationalparks Sarek. Die ersten Wanderer zum Skierffe kamen gegen 9:30 Uhr an. Sei gewarnt bei schlechten Wetterbedingungen! Dann empfehlen wir nicht hier oben zu zelten. Wir wollten alsbald unsere Wanderung auf dem Kungsleden in Schweden fortsetzen und kamen um 14.30 Uhr in der Aktse Hütte an. Es gab genug Zeit für das Mittagessen und ein Gespräch mit anderen Wanderern. Die Abfahrtszeit für das Motorboot war um 17:00 Uhr (200 SEK pp.). Die Überfahrt auf der Laitaure dauerte 15 Minuten und war ein Naturerlebnis. Der Panoramablick auf das Sarek-Portal, eine beeindruckende Bergkette, ist atemberaubend schön.

Auf der anderen Seite angekommen, hatten wir noch die Nachmittagssonne, um auf den Kungsleden weiter zu laufen. Ziel war es, die Mücken im Wald in der Nähe des Sees zu vermeiden, die in dieser Region besonders hartnäckig sind. Zunächst liefen wir ohne signifikante Höhenunterschiede durch Nadel- und Birkenwald. Dann ein ziemlich steiler Aufstieg zum baumlosen Plateau. Von hier aus kannst du den Stausee Tjaktjajaure und das Rittak-Tal sehen. In dieser Gegend gibt es Seeadler und Steinadler und sogar Braunbären und Luchse. Mehr oder weniger unglücklich haben wir keines dieser Tiere gesehen. Gegen Abend änderte sich das Wetter und es begann zu regnen. Kurz vor der Hütte Jägge bauten wir das Zelt auf.

8 Jäggehütte nach Kvikkjokk (Fjällstation Kvikkjokk) 26km

Um 6:30 Uhr erwachten wir und marschierten um 8:00 Uhr los. Immer noch mückenalarm! Wir kamen an der Jägge-Hütte vorbei, die sich in einem kleinen Birkenhain befindet. Jetzt ging es mit einem sanften Hang zu einer Hängebrücke über den Gebirgsbach Jäkkejagasj, der eine ordentliche Schlucht in den Hang geschnitten hat. Dort verlief der Weg über einen starken Anstieg über Blockfelsen zu einem Pass zwischen den Gipfeln Huornatj (884 m) und Faunaive (1117 m). Ein wunderschönes Hochgebirge, welches am Horizont von schneebedeckten Gipfeln begrenzt wird. Der Kungsleden verliert jetzt schnell an Höhe und wir stießen bald auf ein Tal dichter Birkenwälder. Ein unberührter Wald mit vielen Beerenbüschen, umgestürzten Bäumen und moosigen Felsen. Im weiteren Verlauf kamen wir mittags in der Parte-Hütte an, die 1965 idyllisch am Sjabtjakjaure-See gebaut wurde. Bei unserer Ankunft hatte ein Hubschrauber verletzte Wanderer gerettet. Der Hauswächter Gunnar sagte uns, dass ein Flug ca. 3000 SEK kostet.

Nach der Hütte führte der Kungsledenweg durch Wald und Moor, vorbei an Rentiergehegen. Kurz vor Erreichen des Stuor-Tata-Sees kam ein Sturm auf, der den Abschnitt direkt am Ufer sehr rutschig machte. Das Panorama war jedoch beeindruckend. Der See schmiegt sich zwischen bewaldeten Hügeln, die in der Ferne von einer Bergkette begrenzt werden, und die Wasseroberfläche wird von zahlreichen Inseln belebt. Jetzt waren es noch 6 km bis zum wohlverdienten Ziel Kvikkjokk. Der Weg schien kein Ende zu haben, denn nach dem Regen waren die Mücken wieder da, schrecklich nervig! Zum Glück konnten wir in der Fjällstation Kvikkjokk ein Doppelzimmer bekommen, immerhin 900 SEK inkl. Duschen, Sauna und Trockenraum. Von unseren treuen Wanderbegleitern haben wir uns später verabschiedet. Viele Wanderer verlassen an dieser Stelle den Kungsleden. Eine der wenigen Möglichkeiten Anschluss an den öffentlichen Verkehr zu bekommen.

9 Kvikkjokk nach Tsielekjakk hut (Zelten neben dem Weg) 15km

Ein reichhaltiges Frühstücksbuffet (100 SEK pro Person) und der schöne Aufenthalt in dieser Fjällstation ließen uns einige Zeit dort verbringen. Um 14 Uhr war der Boottransport. Vorher schauten wir uns die schöne Holzkirche in Kvikkjokk an. Der Transfer über den Sakkat See dauert ca. 20 Minuten, auch hier gibt es feste Abfahrtszeiten und nur Barzahlung möglich. Der Königsweg führt dich am Seeufer entlang in einem hoch aufragenden Nadelwald weiter bergauf an Tannen und Kiefern vorbei. Oben überquerten wir einen kleinen Wasserfall. Dort rutschte Claudia tatsächlich aus, während sie Wasser sammelte und fiel mit einem Rucksack hinein. Glücklicherweise blieb sie unverletzt und der Schlafsack dank “Sea to Summit” Beutel trocken.

Ungefähr 4 km nach dem Start wurde es vorübergehend etwas flacher und unser Blick wanderte über ein riesiges Marschland, das von beeindruckenden Gipfeln hinter dem Waldrand begrenzt war. Die gesamte Strecke war sehr angenehm zu laufen, da weniger Steine ​​im Boden waren. Schließlich erreichten wir ein Hochplateau mit Grasflächen, einzelnen Birken und kleinen Seen. Nach einer insgesamt 12 km langen Etappe bauten wir gegen 18 Uhr unser Zelt am Flussufer auf. In der Nähe wieder eine imposante Hängebrücke. Ein perfekter Ort für diese Nacht, direkt am Ufer des Tsielekjakk. Gegenüber befand sich die Tsielekjakk-Hütte, diese alte Schutzhütte ist zum Schlafen ungeeignet.

Boot transfer from Fjällstation Kvikkjokk
Boottransfer von der Fjällstation Kvikkjokk.

10 Tsielekjakk Hütte nach Tjäurakatan (Zelten neben dem Weg) 30km

Zehnter Tag unserer Wanderung auf dem Kungsleden Schweden. Zurück bergauf in einem Schluchttal, das sich zwischen zwei Kämmen nach oben verengt. Nach 9 km führte der Weg über einen Kamm mit weitem Blick nach Süden, vorbei an der hoch aufragenden Goabddabakte (1266 m), einer schwarzen Felswand. Jetzt ging es nur noch bergab und wir mussten vorsichtig sein, um den richtigen Weg zu finden. Man kann sich hier schnell verlaufen und landet dann fälschlicherweise ineines der Samí-Dörfer. Auf der rechten Seite des Pfades rauschte der Fluss Falesjahaka in eine tiefe Schlucht. Mit der Baumgrenze kamen wir wieder an einem Rentiertor vorbei, direkt in einen Birkenwald und dann am idyllischen See Gistojavratj vorbei.

Auf zahlreichen Holzbohlen gingen wir über ein Mosaik aus Mooren und kleinen Felsvorsprüngen und erreichten am Nachmittag die Hängebrücke Piteälven. Vorbei an kleinen Inseln und Stromschnellen zwischen den beiden Seen Falesjavrre und Tjieggelvas. Wir gingen weiter, vorbei an einem kleinen Bootshaus. Jetzt verläuft der Kungsleden durch unebenes Gelände, hier waren nicht überall Bretter und es war ziemlich schlammig. Während des Aufstiegs zum Kahlfijäll hatten wir eine schöne Aussicht, leider schloss sich der Himmel und es wehte ein ordentlicher Wind. Mit der Zeit flachte es wieder ab und wir gingen auf einem steinigen Weg durch eine karge Landschaft mit schroffen Steinblöcken und knöchelhohen Büschen. Der Regen begann und es stürmte, in der Nähe eines kleinen Baches hinter einem Felsen bauten wir unser Zelt auf.

11 Tjäurakatan nach Vuonatjviken (Gästehaus) 22km

Es regnete die ganze Nacht und immer noch am Morgen. Nach unserem alltäglichen Frühstück (Müsli mit Milchpulver und Instant-Kaffee) brachen wir gegen 11 Uhr auf. Bei zunehmend schlechtem Wetter rannten wir durch den Nebel auf dem Plateau von Jakkakaskajarro. Nach dem höchsten Punkt in diesem Abschnitt folgst du dem Kungsleden direkt nach Süden.

Kurz nach der Brücke über den Gebirgsfluss Vilit-Jakka passierten wir unbemerkt den Polarkreis. Leider kein Schild am Wegesrand. Schroffes, ziemlich schwieriges Gelände mit rutschigen Felsen kreuzte ein dichtes Mosaik aus Graten, Mooren, Seen und Flüssen, die durch Bretter und Brücken verbunden waren. Von der Hängebrücke des Flusses Bartek waren es noch 5 km bis zum Ufer des Riebnessees. Die Häuser von Vuonatjviken konnten wir noch nicht sehen. Völlig durchnässt und hungrig befanden wir uns dann doch bald in dem Gästehaus. Wie so oft war das Glück auf unserer Seite, da wir noch ein Zimmer frei war. Später hatten wir einen geselligen Abend mit Heide aus Heidelberg und Stuart aus Kanada. Eine heiße Dusche und ein sehr nützlicher Trockenraum lassen uns die Strapazen des Tages schnell vergessen. Die Übernachtung kostete 400 SEK pro Person und der Bootstransport am nächsten Morgen betrug 350 SEK pro Karte.

Another boot transfer behind guesthouse Vuonatjviken
Ein weiterer Boottransfer hinter dem Gästehaus Vuonatjviken.

12 Vuonatjviken nach Jakkvikk (Doppelzimmer Kyrkans Fjällgard) 23km

Unser letzter Wandertag auf dem Kungsleden Schweden! Die Seeüberquerung begann um 10 Uhr und war etwa 7 km lang. Am Südufer marschierten wir durch einen Birkenwald auf dem 300 Meter hohen Plateau Tjidtjakvalles und dann wieder hinunter. Ein schöner leichter Spaziergang führte durch einen Märchenwald. Vorbei an den Holzhäusern in Saudal und leider auch einigen Hochspannungsleitungen. Nach 18 km erreichten wir das Ufer der Hornavans und das heftige Dröhnen der Stromschnellen des Harrselet-Sees war überall zu hören. Jetzt mussten wir zum ersten Mal selber rudern, eine Strecke von ca. 300m.

Insgesamt gab es 4 Boote, es ist immer wichtig sicherzustellen, dass ein Ruderboot für nachfolgende Wanderer an jedem Ufer verbleibt. Auf der gegenüberliegenden Seite verlief der Kungsleden dann auf einer unbefestigten Straße weiter. Unsere Wanderung endete am Ostufer des Jäggavvre-Sees. Nach einer spontanen Inspiration haben wir uns entschlossen, ins eiskalte Wasser zu springen und zu baden. Was für eine Erfahrung! Nach den letzten 5 km erreichten wir unser endgültiges Ziel Jäkkvik gegen 16.30 Uhr. Die sehr gemütliche und erschwingliche Unterkunft Kyrkans Fjällgard (auch Camping ist möglich) muss in bar bezahlt werden, keine Kartenzahlung.

Persönliches Fazit

Unzählige Kilometer schöner Erinnerungen. Alles was wir gesehen und erlebt haben, haben wir täglich niedergeschrieben und gefeiert. Wir hätten keine bessere Zeit auf dem Kungsleden in Schweden haben können. Wir sind wie immer dankbar, dass sich keiner verletzt hat!

Der Kungsleden ist leicht zu finden und die gesamte Strecke ist markiert. Teilweise läufst du hier auf schmalen Holzbrettern, die über besonders schlammige Stellen oder über unwegsames Gelände führen. Entlang der gesamten Strecke befinden sich (Not)-Unterkünfte, die sogenannten Bergstationen. Dort bekommst du etwas zu essen und kannst die Nacht dort verbringen. Doch das beste in Schweden ist das “Jedermanns-Recht”. Das bedeutet du kannst dein Zelt überall aufbauen, zumindest für eine Nacht. Vielleicht auch nicht direkt neben der Hütte. Allerdings sind die Preise für Übernachtung und Verpflegung teuer.

Back to top