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Transkaukasische Wanderweg (Georgien), Karte GPX-Datei-Download
(mit Standorten der Übernachtungen)
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Wandern in Georgien – Transcaucasian Trail Etappen in 2024
Der Transkaukasische Wanderweg, Wandern in Georgien – Etappen
1: Chvelpi – Latpari Pass, 2830m (14 km)
Auf in die Wildnis des Kaukasus!
Unser Wander-Abenteuer in Georgien beginnt in Chvelpi – ein herzliches Dankeschön an Anke und Joachim (ankeundjoachimaufreisen.de), die uns mit ihrem 4×4-Van sicher durch Georgien chauffiert haben! Die Vorfreude ist riesig, als wir unsere Trekkingausrüstung schnappen und uns auf den Weg machen.
Das Wetter? Traumhaft! Oder doch zu schön? Wir ahnen nicht, was uns erwartet: 30 Grad und strahlender Sonnenschein begleiten uns auf einer fünfstündigen, schweißtreibenden Wanderung. 2.300 Höhenmeter auf einem schottrigen Pfad – eine echte Herausforderung, die uns an unsere Grenzen bringt.
Oben am Latpari Pass auf 2.830 Metern angekommen, eröffnet sich uns ein atemberaubender Ausblick. Doch die Höhenluft fordert ihren Tribut. Und das Wasser? Wir machen uns Sorgen, ob unsere Vorräte reichen werden. Glücklicherweise finden wir einen erfrischenden Fluss, der unsere Wasservorräte wieder auffüllt.
Der letzte Abschnitt der Wanderung führt uns entlang eines schmalen Grats. Der Wind fegt um unsere Ohren, während wir vorsichtig unseren Weg suchen. Aber die Mühe lohnt sich! Gegen 19:30 Uhr schlagen wir unser Zelt an einem idyllischen Bergsee auf. Die Ruhe der Natur, das glitzernde Wasser und die majestätischen Berge des Kaukasus in der Abendsonne – ein Moment, den wir so schnell nicht vergessen werden.
2: Latpari Pass – Lalkhori (18 km)
Der mächtige Elbrus trohnt in der Ferne
Nach einer Nacht, die eher an ein Froschkonzert erinnerte, starten wir voller Tatendrang in den Tag. Unser heutiger Abschnitt vom Transkaukasischen Wanderweg führt uns entlang eines malerischen Bergsees und bietet uns einen atemberaubenden Blick auf den Großen Kaukasus. In der Ferne sehen wir den Elbrus. Er ist mit 5642 m Höhe der höchste Gipfel des Kaukasus und der höchste Berg Russlands. Oben am Kamm sind wir alleine erst in der Nähe von Ushguli kommen uns einige Tages Wanderer entgegen, wir grüßen. In dem kleinen Ort Davberi bekommen wir einen Kaffee und ein kleines Mittagessen – was für freundliche Gastgeber!
Ein Tag entlang des Enguri
Der Nachmittag steht dann ganz im Zeichen des Flusses Enguri. Wir laufen weit oberhalb der Flusslaufen und haben immer einen Blick auf den Fluss. Das Wandern in Georgien entlang üppiger Almwiesen ist jedesmal ein Genuss für alle Sinne. Die vielfältige Pflanzenwelt und unser neuer Freund ein treuer weißer Schäferhund, machen die Tour zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Der Pfad verliert sich plötzlich unter uns, alles zugewachsen! Ein Blick auf unser digitales Kartenmaterial läßt uns aufatmen und navigiert uns durch bis zum Zielort Lalkori. Ohne genaues Kartenmaterial oder GPS kommst du hier nicht weiter und läufst auf Verdacht. In dem Ort Lalkori gönnen wir uns in einer kleinen Bar ein Belohnungs Bier (8 Lari). Wir gehen noch ein paar Meter weiter und bekommen ein Zimmer in einem Gästehaus (40 Lari).
3: Lalkhori – Adishi (19 km)
Die Sonne kitzelt unsere Haut, als wir um 8:30 Uhr unsere Wanderung fortsetzen. Adeshi ist unser Ziel. Unser treuer Begleiter, der weiße Schäferhund, trottet uns ein Stück weit entgegen. Nach einem zwei stündigen, horizontalen Abschnitt, bei dem wir den Gletscherzunge des Schchara bewundern, beginnt der steile Aufstieg zum Chkhunderi-Pass (3036 m).
Abenteuerliche Flußdurchquerung mit dem Pferd
Oben angekommen, genießen wir die atemberaubende Aussicht, bevor wir uns an den Abstieg machen. Ein reißender Fluss (Gletscherfluss Adishi) versperrt uns den Weg. Doch Glück im Unglück: Ein junger Mann bietet uns an für 35 Lari pro Person, mit seinen Pferden über den Fluss zu setzen. Ein kleines Abenteuer, das uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Auf der anderen Seite angekommen, stärken wir uns in einem kleinen Birkenwäldchen. Die letzten Kilometer nach Adeshi führen uns entlang des Flusses. In Elisabeth und Nino finden wir herzliche Gastgeber, die uns mit köstlichen lokalen Speisen verwöhnen. Doch Stefan fühlt sich unwohl und eine Erkältung macht sich bemerkbar. Das Wetter soll sich verschlechtern. Abends wird uns klar, wir müssen nach Mestia, um Medikamente zu bekommen.
4: Adishi – Mestia (30 km)
Der Duft von frisch gebackenem Brot lockt uns in Ninos gemütlicher Küche. Während wir frühstücken, organisiert die Gastgeberin für uns ein Taxi nach Mestia. Die Vorfreude auf einen Ruhetag ist groß! Stefan fühlt sich noch immer sehr angeschlagen. Die Fahrt in einem alten Pajero ist ein Abenteuer für sich. Die holprige Straße schlängelt sich entlang des tosenden Mulkhura-Flusses.
Mestia – das neue Mekka für Berwanderer in Georgien
Nach anderthalb Stunden erreichen wir Mestia, ein malerisches Bergdorf, das von hohen Gipfeln umgeben ist. Im Hotel LEMI finden wir ein gemütliches Zimmer und lassen die Seele baumeln. Später erkunden wir das Dorf und decken uns mit Proviant ein. Es ist erstaunlich, wie gut die Infrastruktur hier entwickelt ist. Dennoch ist es ratsam, Bargeld in kleinen Scheinen dabei zu haben. Diese Kleinstadt ist der Ausgangspunkt für das Wandern in Georgien. Während unseres Aufenthaltes sehen wir eine große Bühne mit Plakaten zum „Svaneth Film Festival“. Gastredner wie Reinhold Messer treten hier auf. Morgen starten wir ausgeruht und gut vorbereitet in unser nächstes Etappen-Abenteuer.
Ehrlich gesagt fiel uns die Entscheidung ein Taxi zu nehmen sehr schwer! Im Nachhinein die richtige Entscheidung, weil Stefan dadurch einen Ruhetag hatte und wir auf dem Transkaukasische Wanderweg bleiben konnten. Dieser Abschnitt birgt nur wenige Höhenmeter. Dafür mußt du 30 km auf dem TCT in Richtung Mestia wandern. Rechne hier mit ungefähr 9 bis 10 Stunden Gehzeit.
5: Mestia – Guli Pass, 2961m (12 km)
Um 8:30 Uhr verlassen wir Mestia und stürmen los, den Gulli Pass im Visier. Die Sonne lacht vom Himmel, aber der Aufstieg durch den dichten Buschwald fordert uns heraus. Mittags erreichen wir endlich die bewirtschaftete Hütte und gönnen uns eine Pause. Hier treffen wir auf zahlreiche Tageswanderer, die sich an der Aussicht erfreuen. Viele der Wandertouristen wollen zu den Koruldi-Seen. Diese sind als einer der schönsten Seen in Georgien bekannt. Wir bleiben jedoch auf unserem Pfad und biegen nach Westen ab. Ein paar Schneefelder und kleine Bäche säumen unseren Weg. Trotz Stefans Erkältung schaffen wir es gemeinsam, den Gulli Pass (2954 m) zu bezwingen. Der Himmel zieht sich schnell zu, und wir schlagen unser Zelt genau rechtzeitig vor dem ersten Regenschauer auf. Mit Blick auf den mächtigen Ushba (4710 m) genießen wir unsere kleine Errungenschaft.
6: Guli Pass – Mazeri (12 km)
Es wird Zeit den Kocher zu starten. Der Liter Wasser für zwei Kaffee und Müsli ist mit unserem Raptor von MSR in einer Minute erhitzt. Einen warmen Becher in der Hand und unsere Blicke gelten dem nebelverhangen Ushba. Wir sind tief beeindruckt! Der nasse Zeltstoff klebt an unseren Händen, während wir unsere Sachen zusammenpacken. Die Nacht war sehr windig und es hat geregnet als gäbe es keinen Morgen mehr. Der Abstieg ist anstrengend, aber die Aussicht entschädigt für alle Mühen. Unten im Tal entdecken wir eine verlassene Siedlung. Eine kleine, verwitterte Kirche und einige Ruinen erzählen von einer längst vergangenen Zeit.
Viel Freude mit Luca und den Einheimischen
In einer urigen Holzhütte, die Luca, ein junger Georgier, gebaut hat, finden wir Zuflucht vor dem Regen. Bei einer Tasse Kaffee und angeregt durch eine Sprach-App unterhalten wir uns ausgiebig. In Mazeri stärken wir uns und setzen unseren Weg fort. Das Gasthaus Murkvam ist ein wahrer Schatz. Die Gastgeberin empfängt uns herzlich und ihr Mann stimmt ein traditionelles georgisches Lied an. Stefan in seiner roten Tracht und mit einem alten Säbel ist der Hingucker des Abends. Ein unvergessliches Erlebnis.
7: Mazeri – Kichkhuldashi (25 km)
Der Wecker klingelt, wir machen uns fertig und gehen die alte Holztreppe hinunter in den Wohnraum. Wie immer üblich erwartet uns ein herzhaftiges Frühstück. Nach einem herzlichen Abschied von unseren Gastgebern brechen wir auf, um die heutige Etappe in Angriff zu nehmen.
Gleich hinter dem Hof windet sich der Pfad steil durch den dichten Wald. Die Baumkronen spenden uns Schatten und wir atmen die frische Bergluft ein. Nach einem anstrengenden Aufstieg erreichen wir eine kleine Lichtung, die uns einen fantastischen Ausblick bietet. Weiter geht es über einen schmalen Grat. Unter uns schlängelt sich ein Gebirgsbach durch das Tal. In dem verlassenen Dorf Etseri suchen wir uns eine gemütliche Bank unter einem mächtigen Walnussbaum und stärken uns mit unserem Proviant. Eine herrliche Pause.
Gestärkt und voller Energie setzen wir unser Wandern in Georgien fort. Der Transcaucasian Trail führt uns über Stock und Stein, immer wieder überqueren wir kleine Bäche und Wiesen. Wir treffen auf slowakische Wanderer und genießen die gemeinsame Pause. Der Nachmittag bringt uns noch einige Höhenmeter und wieder hinab ins Tal. Verlassene Dörfer und einsame Bauernhöfe zeugen von einer früheren Besiedlung.
Gegen Abend erreichen wir nach gut 25 km einen alten Bauernhof. Zwei aufgebrachte Hunde bellen uns an, doch mit Ruhe und Geduld gelingt es uns, sie zu umgehen. Nach einer langen Wanderung schlagen wir schließlich unser Zelt auf und lassen den Tag bei einem warmen Essen ausklingen.
8: Kichkhuldashi – Utviri-Pass, 2711m (18 km)
Die Morgensonne reißt uns früh aus dem Schlaf. Eine anspruchsvolle Etappe von knapp 20 Kilometern steht an. Der Weg schlängelt sich durch die Dörfer Tsaleri, Latsumba und schließlich Nakra. In Nakra hatten wir auf eine kleine Rast gehofft, doch alle Läden sind geschlossen. Enttäuscht setzen wir unseren Weg fort.
Plötzlich ist der Weg verschwunden
Vor uns liegt ein steiler Anstieg. Die Hitze drückt und unsere Kräfte schwinden langsam. Wir suchen uns einen schattigen Platz, um kurz durchzuatmen. Eher zufällig blicke ich auf die Karte, ich werde stutzig, weil unser Standort nicht dort ist, wo er sein sollte! Der ursprüngliche Weg existiert nicht mehr oder ist völlig überwuchert. Die Navi–App (app OsmAnd) zeigt uns den Pfad in gut 300m Entfernung. Wir entscheiden uns für eine abenteuerliche Abkürzung. Das dichte Gestrüpp macht uns zu schaffen, aber die Herausforderung spornt uns an. Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichen wir endlich wieder den Pfad.
Oben angekommen, waschen wir den Dreck und Schweiß im Bach ab und kühlen unsere geschundene Haut. Unser Ziel für die Nacht, ein alter Schäferplatz, ist nicht mehr weit. Als wir unser Zelt aufschlagen, sind wir überwältigt von der Schönheit der Landschaft. Die Anstrengung des Tages ist vergessen.
9: Utviri-Pass – Khaishi (29 km)
Die erste Licht und dringt um halb fünf durch das Zelttuch. Ein neuer Tag in den Bergen beginnt, ich krieche mit der Kamera aus dem Zelt! Bevor wir uns auf den Weg machen, richten wir unsere Kamera auf das atemberaubende Schauspiel: Tief unter uns ziehen Wolken über das Tal, während wir hier oben in strahlendem Sonnenschein sitzen.
Heute steht eine lange Etappe von 28 Kilometern an. Unser Ziel ist der Utviri Pass (2711 m). Der Pfad windet sich durch die grüne Berglandschaft und ist stellenweise kaum noch zu erkennen. Die Vegetationsschicht ist hier oben sehr dünn. Mit wachem Blick erkennen wir in einiger Entfernung Wegmarkierungen.
Der Abstieg führt uns über eine Forststraße hinab ins Tal Kvemo Marghi. Kleine Bäche kreuzen unseren Weg und bieten eine willkommene Abkühlung. Kilometer für Kilometer nähern wir uns unserem Ziel. Die letzten Kilometer auf der Schotterpiste sind lang und anstrengend. Wir hoffen vergeblich auf eine Mitfahrgelegenheit.
Mit müden Beinen erreichen wir schließlich Khaishi und suchen eine kleine Gaststätte auf. Nach dieser langen Wanderung gönnen wir uns die wohlverdiente Pause.
Schlussgedanken
Ein herzliches Dankeschön an alle, die uns auf unserem Weg und dem Wandern in Georgien unterstützt haben! Besonders dankbar sind wir Anke und Joachim, deren Unterstützung uns den Start ermöglicht hat! Swanetien hat uns mit seiner Vielfalt und Schönheit begeistert. Diese Erfahrungen werden uns immer begleiten und uns zu neuen Abenteuern inspirieren.
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Pass auf dich auf, gehe raus und genieße es!