Hohe Tatra Hüttentour

km - 5 days - hard

Hohe Tatra Hüttentour

Hohe Tatra Hüttentour 430 430 Wanderblog
High Tatras

Eine Hohe Tatra Hüttentour ist ein einmaliges Erlebnis im kleinsten Hochgebirge Europas. Die Hohe Tatra ist der höchste Teil der Karpaten und ein wunderschönes Gebirge zum Wandern in der Slowakei und in Polen. Dennoch sind viele Wanderwege für ihren Schwierigkeitsgrad bekannt. Manche Touren gehören zum echten Felsklettern mit Sicherungen, Leitern und manchen abenteuerlichen Metallnägeln. In der Hohen Tatra gibt es viele verschiedene Wanderwege und tolle Hütten

Wir haben unsere eigene Hüttentour in der Hohen Tatra zusammengestellt. Dafür haben wir verschiedene offizielle Wanderwege kombiniert. Die Gesamtstrecke betrug 43 km. Die 4-5 Tagesetappen erfordern je nach Wetterlage 5-7 Stunden Gehzeit. Je nach Fitness und Erfahrung sind die Wanderungen in der Hohen Tatra aufgrund der steilen Kletterpassagen und der Höhendifferenz von fast 7.000 m recht anspruchsvoll.

Wanderung und Etappen unserer Hohe Tatra Hüttentour:

1 Tatranska Lomnica – Téryho chata (2015m)
2 Téryho chata (2015m) – Sliezsky dom (1670m)
3 Sliezsky dom – Popradske Pleso (1494m)
4 Popradske Pleso – Chata pod Rysmi (2250m)
5 Chata pod Rysm – (Popradske Pleso) – Tatranska Lomnica
Zusammenfassung

Trekking durch die Hohe Tatra!

1 Tatranska Lomnica nach Téryho chata

Anreise

Die Anreise und die Tourorganisation der Hohe Tatra Hüttentour war anfangs etwas schwierig. Ende September 2018 starteten wir von Berlin mit dem Direktbus (DB) nach Krakau. Nach 7 Stunden durch die Nacht erreichten wir endlich diese schöne alte Stadt in Polen. Wir ließen uns im Hotel Wyspianski (85 EUR) nieder. Ein guter Ort, um diese Stadt kennenzulernen. Am nächsten Morgen sollte unser Bus pünktlich nach Zakopane abfahren. Ein Anschlussbus brachte uns nach Lysa Polana, wo wir zu Fuß über eine Brücke die Grenze überquerten. Ein weiterer Bus fuhr uns nach Tatranska Lomnica. Da wir bereits um 11:30 Uhr am Ausgangspunkt ankamen, gönnten wir uns noch ein Mittagessen.

Der Start

Die erste Etappe unserer Hüttentour führte von Tatranska Lomnica nach Teryho Chata. Wir folgten der Seilbahnlinie den Berg hinauf. Das Wetter war saisonbedingt trocken. Entlang des Weges „Magsitrale“ Richtung Hütte führte der Weg als Höhenweg weiter. Schnell kamen wir in den Hochalpine Bereich. Nach 5 Stunden waren wir auf 2051 m. Ausnahmsweise haben wir für diese Tour alle Hütten im Voraus gebucht. Camping ist im Nationalpark verboten. Das Zimmer von Teryho Cabin ist einfach, aber anständig und sauber. Wir haben für zwei Personen, Abendessen und Frühstück 74 EUR bezahlt. Die Wettervorhersage sah nicht gut aus – mehr Schnee!

Téryho chata (2015m)
Téryho chata (2015m)

2 Téryho chata nach Hotel Sliezsky Dom

Gegen 7 Uhr frühstückten wir und um 8 Uhr ging es bei strahlendem Sonnenschein los. Ziel des Tages war das Hotel Sliezsky Dom. Von der Teryho Chata bis zum Kamm Priecne Sedlo (2352 m) galt es einige anspruchsvolle Anstiege zu meistern. Zudem war die Oberfläche mit Eis bedeckt! Diese Tour erfordert angemessene Kleidung und Schwindelfreiheit. Bis dahin hatten wir keine Steigeisen oder ähnliches. Mittagessen mit Gulaschsuppe in Zbojnicka Chata.

Wir stiegen weiter auf den Sedlo Prielon (2250 m). Ein direkter brutaler Abstieg mit Drahtseilen, Stahlketten und einigen Sprossen führte steil ins Tal. Dieser Abschnitt unseres Trails in der Hohen Tatra war unter diesen Bedingungen nicht einfach und sehr anspruchsvoll. Unten im Tal angekommen, stieg der Weg steil über eine Holztreppe hinauf, um Polsky hreben zu erreichen. Weitere 2 Stunden trennten uns vom Hotel Sliezsky Dom. Gut bekannt in dieser Region der Hohen Tatra. Was für ein Tag! Wir haben den Abend in der Hütte genossen. Zahlung mit Kreditkarte möglich. Das Essen war fantastisch.

3 Sliezsky dom nach Popradske Pleso

In der Nacht hat es viel geregnet und am Morgen lag Schnee. Viel Schnee! Nach einem ausgiebigen Frühstück und Überlegungen für den weiteren Verlauf ging es gegen 11 Uhr los. Die Sicht war stark eingeschränkt. Auf den schneebedeckten und teilweise vereisten Steinen wurde das Gehen zum Balanceakt. Wir haben in dieser Zeit nicht viel miteinander geredet, weil der Weg unsere volle Aufmerksamkeit verlangte. Ein Highlight war die intensive Begegnung mit einem Fuchs, der uns lange begleitete. Wahrscheinlich in der Hoffnung auf ein wenig Nahrung. Um 15:30 Uhr erreichten wir das Hotel Popradske pleso am See. Die Nacht im 8-Bett-Zimmer war für uns eine Herausforderung. Morgen am 3. Oktober wollten wir den Gipfel Rysy (2503 m) erreichen. Der höchste Berg in der Hohen Tatra auf slowakischer Seite.

Walking on the snow covered Tatra Magistrale Trail
Wandern auf dem Schnee bedecktem Tatra Magistrale Wanderweg.

4 Popradske Pleso nach Chata pod Rysmi

Heute ist in Deutschland ein Feiertag, der Tag der Deutschen Einheit. In der Nacht zuvor haben wir uns mit einem anderen Paar darauf geeinigt, Steigeisen zu mieten. Ohne Steigeisen oder ähnliches hätten wir bei diesen Wetterbedingungen die Besteigung des Rysy (2503 m) abbrechen müssen. Diese Besteigung war das Highlight unserer Hohe Tatra Hüttentour. Chata Pod Rysmi (2250 m) war eine Herausforderung. Tiefschnee, heftige Windböen und vereiste Oberflächen zwangen uns immer wieder zu Pausen. So warteten wir später in der gemütlichen Hütte auf besseres Wetter.

Zu viel Schnee – Umkehren!

Hochmotiviert starteten wir am Nachmittag einen weiteren Gipfelversuch. Wegen des Schneewetters mussten wir ca. 150 m unterhalb des Gipfels umkehren! Dort oben gab es keine Markierung oder Orientierung. Die Situation glich einem Whiteout! Also kehrten wir alle zusammen nach Chata Pod Rysmi zurück. Dort gibt es kein fließendes Wasser, keinen Strom und man schläft in einem großen Schlafzimmer. Kaffee, Tee und Abendessen werden gegen Barzahlung angeboten. Der Weg zur Toilette ist etwas Besonderes, denn diese liegt an einer Felskante und bietet einen unverbauten Blick auf die Berge.

Hiking towards Chata pod Rysm
Trekking in Richtung der Chata pod Rysm

5 Chata pod Rysm nach Tatranska Lomnica (via Popradske Pleso)

Der Wecker klingelte um 6 Uhr morgens. Wir wollten den Wetterbericht checken und einen letzten Versuch unternehmen, nach oben zu kommen. Leider war wieder dichter Nebel und so waren wir uns einig, dass es keinen Zweck hat. Es war zu gefährlich, den Gipfel und damit die Grenze nach Polen zu überqueren. Unser ursprünglicher Plan einer Hohen Tatra Durchquerung konnte so nicht durchgeführt werden. Wir waren enttäuscht und doch zufrieden, dass alles bis hierhier gut verlief! Also fingen wir nach dem Frühstück an, den Rucksack zu packen.

Der Abstieg erfolgte in tiefem Neuschnee. Gegen 11 Uhr und Sonnenschein waren wir unten am Podradsee. Wie beim Aufstieg gab es Abschnitte mit vereisten Halteketten und Leitern. Technisch nicht so anspruchsvoll, war es der Wind und der Neuschnee, der das Trekking erschwerte. Eine weitere Stunde vom Hotel Popradsee zum Bahnhof. Es bestand ein Schienenersatzverkehr. Dann mit dem Zug nach Tatranska Lomnica, umsteigen in den Bus nach Lysa Polana. Ein letzter Bus nach Krakau.

Zusammenfassung

  • Auch wenn die Bergkette recht klein ist, sind die Gipfel und Täler anspruchsvoll. Wenn du gerne wilde und weniger bekannte Bergregionen erwandern willst, ist die Hohe Tatra ein Muss! Die wunderschöne Alpenlandschaft mit ihren schroffen Bergen, wunderschönen Seen und wilden Tieren ist ein Paradies für diejenigen, die über das Gewöhnliche hinausgehen wollen.
  • Wir haben vier Übernachtungen in Berghütten geplant. Der Großteil der Fläche der Hohen Tatra befindet sich im Tatra-Nationalpark, der das größte und bedeutendste Naturschutzgebiet in der Slowakei ist. Daher ist das Campen auf jeden Fall strengstens verboten. Im Voraus buchen, besonders in der Hauptsaison und an Wochenenden ist sehr wichtig. Die Slowaken sind bekannt für ihre Leidenschaft für das Wandern, daher können einige Orte sehr überfüllt sein. Dies ist einer der Gründe, warum wir im Oktober gewandert sind. Der Aufenthalt in Berghütten oder diesen Hotels war eine schöne Erfahrung. Die Zimmer waren sauber, renoviert bzw. in gutem Zustand. Die Preise liegen zwischen 25-50 EUR p/P.
  • Da es sich um ein hochalpines Gebirge handelt, immer an alle wichtigen Kleidungsstücke und Ausrüstungsgegenstände denken. Das Wetter kann sich wie immer in den Bergen sehr schnell verändern. Wir waren überrascht von der Menge an Schnee, die in einer Nacht herunterkam!
  • Der Transport ist kein Problem und es ist billig.

Für weitere Informationen zu einer Hohe Tatra Hüttentour kontaktiere uns einfach. Schaue dir unsere Videos auf YouTube an und erkunde unsere anderen Trails, die wir für dich erlebt haben!
Pass auf dich auf und geh raus und mach es möglich!

Back to top