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Tour der Harzer Grenzweg Etappen, January 2021
1. Tettenborn nach Wendeleiche, 17km
2. Wendeleiche nach Braunlage, 20km
3. Braunlage nach Ilsenburg, 27km
4. Ilsenburg nach Osterwieck, 28km
Unsere Erfahrungsgeschichte!
1: Tettenborn nach Wendeleiche (17 km)
Wir starteten mittags in Tettenborn bei herrlichem Winterwetter. Eine Ausschilderung vom Harzer Grenzweg suchten wir hier vergebens. Gegenüber vom Schützenhaus erahnten wir, das der Feldweg richtig sein könnte. Wir freuten uns darüber, dass der Schnee nicht zu hoch lag und wir gut vorankamen. Das erste Ziel war schnell erreicht, Zisterzienser Kloster Walkenried. Hinter der Klosteranlage führte uns der Wanderweg über den Kolonnenweg durch den Naturpark Südharz. Im Ellricher Stadtwald kamen wir an der Zweiländereiche vorbei. Dieser sehr skurrile geteilte Stamm wächst halb westlich und halb östlich der Grenze. Mittlerweile wurde es schon dunkel. Mit Kopflampe ging es noch ein Stündchen weiter bis zur Wendeleiche. Die nahegelegene Schutzhütte bot uns einen perfekten Platz zum Übernachten. Wir haben unser Zelt dahinter aufgebaut.
2: Wendeleiche nach Braunlage (20 km)
Die Nacht war windstill und sehr kalt. Am Morgen gab uns der Aussichtspunkt Brockenblick die nötige Motivation um in die gefrorenen Wanderschuhe zu steigen. Nach einem gemütlichen Frühstück folgten wir dem Wanderweg vorbei an der Schutzhütte Ehrenplan, weiter über den Großen Ehrenberg. Wir wanderten bei herrlichem Winterwetter und mit allerbester Laune. Hinter der Bundesstraße B4 machten wir eine Mittagspause in der Schutzhütte Drei-Länder-Stein am Jägerfleck. Ein Grenzstein von 1750 markiert den heutigen Grenzpunkt zwischen der Grenze Niedersachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt. Einige Kilometer liefen wir parallel zu Langlaufskiloipe in Richtung Wurmberg. In Ruhe und Stille konnten wir die verschneite Winterlandschaft genießen. Die Betonplatten des Kolonnenweges waren unter einer dicken Schneeschicht versteckt.
Grenzimbiss und Grenzmuseum
Im Bergdorf Hohegeiß aßen wir am frühen Abend am Grenzimbiss eine leckere Erbsensuppe. Das Naturdenkmal „Ring der Erinnerung“ erahnten wir im Dunkeln und gingen weiter in die Nacht hinein. Die Grenzsituation wie zu Zeiten des kalten Krieges, wird im Freiland Grenzmuseum Sorge erfahrbar. Wir überquerten die B 242 und auf der anderen Seite ging es merklich bergauf. Der Harzer Grenzweg führt dich hier in das Naturschutzgebiet der Bodewiesen. Unter einem sternenklaren Nachthimmel und in der Nähe der Ramser Sägemühle an einer Holzbank, haben wir gegen 19:30 Uhr das Zelt aufgebaut.
3: Braunlage nach Ilsenburg (27 km)
Wir brauchten an diesem Morgen 2 Stunden bevor es los ging. Wofür eigentlich?! Vielleicht geht alles ein bisschen langsamer, im Winter. Der Tag war wolkenverhangen und es schneite. Durch das Tal der Bremke bis Braunlage war es nicht mehr weit. An der B 27 befindet sich ein Granitstein zur Erinnerung der Teilung Deutschlands und die Wiedervereinigung. Über die Nordflanke des Wurmberg (971m) den Loipenweg hoch bis zum dreieckigen Pfahl, wieder ein historischer Drei-Länder-Stein. Von hier aus waren es noch ungefähr 7 km bis auf den Brocken. Der höchste Berg des Harzes (1142m) war von 1961-1989 Sperrgebiet.
Brocken
Kalter Ostwind, dicke Nebelsuppe, wenig Menschen, alles geschlossen und keinen Panoramablick. Nach einer kurzer Pause sind wir auf derSüdseite wieder runter Richtung Bad Harzburg. Die heutige Rangerstation Scharfenstein war damals Standort einer Kaserne der DDR- Grenztruppen. In der abendlichen Dämmerung sind wir bis zur Eckertalsperre gekommen. Hier verlief die Grenze quer durch die Sperrmauer, halb im Osten halb im Westen. Schnell wurde es stockdunkel und die Gewissheit noch im Nationalpark zu sein, ließ uns weiter gehen. Am Rand der Nationalparkgrenze haben wir spät unser Nachtlager aufgeschlagen.
4: Ilsenburg nach Osterwieck (28 km)
Am anderen Morgen bei Tageslicht waren wir ganz begeistert von der Schönheit der Natur in diesem Tal und der dahinfließenden Ecker. Bald erreichten wir Stapelburg und das „Jungborn“- Areal. Die bemerkenswerte Heilanstalt von 1896 verschwand während des kalten Krieges komplett. Heute wird sie wieder rekonstruiert. An der B 6 ist wieder ein Denkmal zur Erinnerung an die Grenzöffnung am 11. November 1989, ein Grenzposten mit „Blick in die Vergangenheit“. Hier auf der Nordseite des Harzes bestimmen im weiteren Verlauf große Flächen Ackerland die Landschaft.
Niemandsland
Ausschließlich Forstwege bis Abbenrode, das Harzer Vorland ist flach. Von Schnee war hier keine Spur mehr und es fing an zu regnen. Im alten so genannten Niemandsland ging es teilweise auf kleinen Teerstrassen schnurgerade aus. Bis Wiedelah ist auf den Landstraßen nicht viel los. Hat man den Ort Wülperode erreicht, sind es von hier aus noch 10km bis zum Endpunkt „Großer Fallstein“ (288m) bei Osterwieck der Grenzturm Rhoden.
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